Es begab sich Ende Januar / Anfang Februar 2012. Wir saßen zusammen und überlegten uns wohin wir denn in den Urlaub fahren wollten. Es lagen einige Reisekataloge auf dem Tisch, allerdings waren die Preise für 14 Tage Pauschalurlaub deutlich über dem was wir ausgeben wollten.

Irgendwann kamen wir auf das Thema Camping, nachdem wir in 2011 schon mal auf dem Campingplatz Union Lido ein Mobilhome gemietet hatten und ich bereits früher zwei 2 VW Camping Busse besessen hatte. Also Campingerfahrung hatten wir schon ein bißchen und für unsere kleine Tochter ist Urlaub auf dem Campingplatz sicher ganz toll.

Dann holte ich mein Netbook und zeigte allen eine Verkaufsanzeige von einem Klappwohnwagen der Fa. Esterel. Erste Aussage meines Vaters: "Was willst Du denn damit?!"

Klappwohnwagen, noch nie vorher gehört, aber die Technik war außergewöhnlich, der Zustand offensichtlich sehr gut und der Preis, naja, veilleicht lässt sich noch etwas handeln...

Also ran ans Telefon und einen Besichtigungtermin vereinbart. Und damit nahm das ganze seinen Lauf...

Wir trafen uns also mit Mann und Maus in Kleinweiler-Hofen, wo der Wohnwagen in einer Halle zur Besichtigung stand. Und der 1. Eindruck war klasse! Top gepflegt, natürlich nicht ganz mängelfrei, immerhin war er schon 13 Jahre alt, aber alles nur Kleinigkeiten und Schönheitsfehler, zumindest auf den 1. Blick. Wir ließen uns alles zeigen und erklären, begutachteten von draußen und von drinnen. Seht selbst die Bilder (Anklicken für grosse Bilder).

Natürlich ließen wir uns auch den "Klapp-Mechanismus" zeigen und waren begeistert wie problemlos das Ganze von Statten ging. Toll war natürlich die Höhe des Wagens wenn erzusammengeklappt ist. Nur ca. 155 cm, daß heißt er schließt nahezu bündig mit dem Zugfahrzeug (VW Bora Variant 1,9 TDI) ab. Also wenig Luftwiderstand beim Fahren, bestimmt gut für den Spritverbrauch.

Das oben genannte Familienmitglied war auf einmal Feuer und Flamme und hätte den Esterel am liebsten gleich mitgenommen (welch ein Sinneswandel). ich war allerdings noch ein bißchen zurückhaltend, gab es doch ein paar Dinge die noch geklärt werden mussten: der Preis; wir hatten zu dem Zeitpunkt keine AHK am Bora; wo stellen wir den Wohnwagen unter? Sicher wir haben eine sehr große Garage, aber das Ganze sollte vorher einmal ausgemessen werden. So bat ich mir etwas Bedenkzeit aus, um nochmal mit meiner Frau in Ruhe darüber zu sprechen. Wir schliefen also eine Nacht drüber und sagten dem Verkäufer am Folgetag zu.

Den Esterel konnten wir bis auf weiteres bei ihm in der Halle stehen lassen, mussten wir uns doch erst um eine AHK kümmern.

Ca. 3 Wochen später war dann die AHK besorgt und montiert ( Vielen Dank an Seppi für die tolle Hilfe!), außerdem hatte ich bei Ebay ein paar passende Wohnwagenspiegel erstanden. So stand der Abholung Ende März nichts mehr im Wege.

Was gibt es noch Wissenswertes über unseren Esterel:

Er hatte nur zwei Vorbesitzer, was den guten Zustand erklärt. Er hat eine 100er Zulassung. Im Innenraum wurde die Sitzgruppe im Heck in ein Festbett umgebaut. Es hat eine Liegefläche von 160x195cm und darunter Stauraum für Vorzelt, Gestänge, Tisch und Stühle usw. Der breite Schrank musste des Bettes wegen etwas schmäler gemacht werden. Einer der Vorbesitzer hat außerdem die Gasanlage komplett entfernt, auch die Spüle und das Kochfeld sind wohl bei der Gelegenheit rausgekommen.

In Sachen Originalität finde ich das ziemlich schade, aber wir nutzen den Wagen nur im Sommer, da brauchts keine Heizung und das Kochen geht im Vorzelt auch ganz gut. Apropos Vorzelt, es ist ein Gugel-Vorzelt, welches von ehemals 240 cm Tiefe auf 280 cm Tiefe vergößert wurde (das schafft Platz), außerdem ist ein schöner großer Küchenerker mit dabei.

Die Seitensitzgruppe vorn ist noch original und dient unserer Tochter als Bett.

Die Fenster sind denke ich alle Original und in einem super Zustand.

 

Was bedeutet Top Volume? Im Dach sind rundrum Schränke bzw. Ablagemöglichkeiten integriert und bieten zuätzzlichen Stauraum. Außerdem macht es den Innenraum deutlich wohnlicher, im Vergleich zu anderen Esterels, aber das ist ja auch Geschmackssache.

 

Im Rahmen der TÜV-Untersuchung im September 2012 wurde der Wagen dann um 50 kg, auf ein zulässiges Gesamtgewicht von 1.000 kg aufgelastet. Somit habe ich bei einem gewogenen Leergwicht von 800 kg nun eine Zuladung von 200 kg.